14.1. Schäferstündchen

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Schäferstündchen
Schäferstündchen
Kapitel 14.1
AustragungsortNew York
Zeitraum12.06.2000 - 12.06.2000
KlüngelmitgliederSusan
Weitere TeilnehmerShepherd
Weitere OrteDer Wissenshort
Texte erhaltenkeine (+)
Im Nachgang der Diskussion um Saulots Prophezeiung, besucht Susan noch einmal den Antiquar, um über ein paar Dinge zu reden.
Through the looking glass
SpielortPaderborn
Spieldatum02.08.2017
Spieldauer1

Nachdem sich der Klüngel im Hurricane ohne Einigung auf das nächste Ziel und mit der Absicht, vor dieser Entscheidung noch einmal zu schlafen, voneinander verabschiedet hat, verlässt Susan alleine das Hurricane und blickt sich auf der Straße nach allen Seiten um und läuft ohne ein bestimmtes Ziel los. Als nächstes fällt ihr Blick auf die Tür zum Wissenshort, in deren Fenster ein Schild "geschlossen" zu sehen ist. Susan lächelt, atmet einmal tief durch, dann öffnet sie trotzdem die unverschlossene Türe, die ein kleines Glockenspiel anstößt und tritt ein.

Im hinteren Teil des Antiquariats steht Shepherd an einem Pult und schreibt etwas von einem dicken alten Buch auf eine Pergamentrolle ab. Nach einer kurzer Begrüßung, bei der er Überraschung darüber, dass Susan alleine gekommen ist, zum Ausdruck bringt, deutet er auf eine kleine Sitzgruppe mit zwei verschiedenen Sesseln und einem runden Tisch, dessen tiefschwarzes Holz mit vielen abgestoßenen Ecken und Kerben sein hohes Alter erahnen lassen. Susan setzt sich in den dunkelbrauen Sessel und lässt den rotbezogenen, großen Ohrensessel für Shepherd frei. Sie fühlt sich sofort sehr gebrogen, als dankbar aufgenommener Gast und Teil der Familie. Ihr Blick fällt auf die alten Bücher, die eigentlich in ein Museum oder in einen speziellen Lagerraum mit gleichbleibendem Klima gehören. Wissenshort - wie passend der Name doch ist, für all das gesammelte Wissen in diesen Büchern. Susan sieht das unglaubliche Gesamtbild und hört eine ergreifende Symphonie, denn alle Bücher "sprechen" (erklingen) anders, von laut bis leise, in den unterschiedlichsten Sprachen und Schriften, älter und weniger alt. Sie sieht den "Lebensweg" der Bücher auf ihrer Reise durch die Jahrhunderte. Eine schwere Trägheit überfällt Susan und ein Geräusch reist sie letztendlich aus ihren Träumen und Gedanken - das Zuschlagen eines Buches. Der Anfang des 17. Klavierkonzerts von Mozard erklingt, gespielt von einem kleinen CD-Player. Shepherd hat seine Abschrift am Pult beendet und sich zu Susan gesetzt.

Susan beginnt das Gespräch mit einem Dank an Shepherd für seine schnelle Hilfe bei der Übersetzung von Saulots Prophezeihung. Er fragt nach, warum Susan und der Klüngel ihm so großes Vertrauen schenken und mit einem derart brinsanten Thema, wie Gehenna zu ihm kommen. Beide sprechen über Vertrauen, dass sich bei den verschiedenen Begegnungen aufgebaut hat (wobei Susan sicherlich noch mehrere im Kopf hatte, als Shepherd, denn sie hat auch an Kaymakli gedacht).

Die Frage "was hälst du von der Prophezeihung Saulots?", lässt für Shepherd viele Antwortmöglichkeiten offen und nur langsam nähern sich Susans Fragen und Shepherds Antworten einander an. Als Nodist - Kainsgelehrter antwortet er, schon vor 600 Jahren sprach man von Dünnblütigen. Diese hatten damals etwa die 13. Generation. Er fragt, ob Susan wirklich glaubt, dass das erste mal bei ihrem Klüngel von den "Falken" gesprochen wird? Es gab im laufe der Jahrhunderte immer wieder Wesen, die vom Ende der Welt geredet haben. Fragmente aus der Prophezeiung Saulots sind auch im Buch Nod und anderen Quellen zu finden. Die Prophezeihung aus Saulots Brief wurde von jemandem der wirre Gedanken hatte oder von mehreren Personen zu Papier gebraucht. Der Zeitsprung in der Darstellung der Ereignisse legt nahe, dass der Schreiber die Prophezeihung zur Zeit ???[1] geschrieben hat. Shepherd und Susan diskutieren etwas über Semantik der Texte, aber eigentlich wollen sie auf etwas anderes hinaus, nämlich auf die Frage: Glaubt Shepherd an Gehenna oder nicht?

Susan erzählt, dass sie Gehenna, d.h. die Zerstörung der gesamten Welt, verhindern möchte und Shepherd wünscht ihr von ganzem Herzen Glück und Erfolg. Er ist ihr dabei gerne eine Hilfe. In Wertschätzung ihrer Person, auch als Wissenschaftlerin, teilt er Susan mit, das er der Meinung ist, dass Susan scheitern wird.

Susan: "Hast du denn gar keine Hoffnung?"

Shepherd: "Ich habe mich schon lange mit dem Ende von Raum und Zeit abgefunden. Unsere Existenz ist schrecklich für die Menschheit."

Susan schluckt und denkt an die Zerstörung der gesamten Erde und jedes Wesens und daran, das ihr Gegenüber sich mit dieser schrecklichen Vorstellung "abgefunden" hat. Schnell denkt sie an andere Fragen, die sie Shepherd stellen möchte, damit sie sich nicht völlig in diesem Grauen verliert...

Susan berichtet von Verbündeten, die der Klüngel suchen möchte und spricht Shepherd auf Rayzeel an. Er weiß nicht, wo sie zu finden ist. Sein Herz sagt ihm, dass sie noch auf dieser Erde wandelt, aber er hat sie schon sehr lange nicht gesehen. Wenn Susan sie findet, soll sie ihr bitte herzliche Grüße ausrichten.

Dann zeigt Susan dem Antiquar das Buch, das sie aus Kaymakli mitgebracht hat und dessen Sprache sie lernen möchte. Es ist in Latein und, wie Susan durch Shepherd erfährt, in Henochisch geschrieben. Die Schrift ähnelt dem Koptischen. Shepherd bietet ihr an, sie beim Lernen der Sprache, die in der ersten Stadt 'Enoch' gesprochen wurde, zu unterstützen.

Außerdem erzählt Susan von der Schriftrolle mit mathematischen Texten aus dem Keller der Bibliothek in Kaymakli. Susan bietet Shepherd an, dass er eine Abschrift machen kann. Außerdem will er versuchen, den Wert zu schätzen und prüfen, ob es dafür einen Käufer geben könnte.

Das Gespräch und die Nacht nähern sich dem Ende. Shepherd läd Susan (und allen Falken) ein, dass sie gerne mit (weiteren) Fragen zu ihm kommen kann (können). Als kleine Gegenleistung verspricht Susan, sich darum zu kümmern, dass Ben Nachhilfe in Chemie erhält. Beide verabschieden sich herzlich an der Tür des Antiquariats, Susan geht zu ihrem Auto, steigt ein und fährt los. Von der Tür aus blickt Shepherd Susan noch lange nach.